Picknick auf dem Friedhof, Geburtstag auf philippinisch und Natur

Jetzt ist schon wieder einige Zeit vergangen und es ist einiges passiert.

Als mir das erste Mal erzählt wurde, dass wir um 4 Uhr morgens zu Tita Reggie (die Leiterin des Projekts) gehen, um ihren Geburtstag zu feiern, war ich der festen Überzeugung auf den Arm genommen zu werden, damit ich unnötigerweise früh aufstehe. Als es mir dann von jemand anderen noch einmal erzählt wurde habe ich es doch geglaubt. Da die Santa Cecilia Fiddlers (eine Musikgruppe des Scholarprogramms, in der ich Klavier spiele) auf dem Geburtstag Musik machen wollten, habe ich ausgemacht, dass zwei von ihnen morgens um 3 Uhr bei mir vorbeikommen und wir zusammen dort hin gehen. Also hieß es um 2.30 Uhr aufstehen. Ab 3 Uhr habe ich dann auf die beiden gewartet … eine dreiviertel Stunde lang (da war ja was: Filipino-time). Zusammen sind wir dann zum Haus von Tita Reggie gelaufen. Dort waren eine ganze Menge Leute und haben unter anderem gesungen und die Fiddlers haben gespielt. Außerdem gab es viel Essen, was auch gut war, da ich noch nichts gesgessen hatte. Das ganze nennt sich Mañanita und soll eigentlich eine Überraschung für das Geburtstagskind sein (war es in diesem Fall allerdings nicht). Normalerweise wird das Essen auch von den Gästen mitgebracht, doch Tita Reggie hat es selber organisiert. Glücklicherweise konnte ich vor der Arbeit noch nach Hause gehen und ein bisschen Schlaf nachholen.

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Da vom 31.10. bis zum 1.11. ein Treffen der Freiwilligen der Freiwilligenorganisation von Don Bosco war, habe ich Allerheiligen nicht besonders gefeiert. Dafür habe ich an Allerseelen die Familie meiner Gastmutter zum Friefhof begleitet. Es gibt hier öffentliche und private Friedhöfe. Zuerst waren wir kurz auf einem öffentlichen, dort waren viele Menschen (wobei es an Allerheiligen wohl noch voller war und man sich an den anderen vorbeischieben musste). Was unter anderem daran lag, dass sehr viele Menschen auf engem Raum bestattet waren, denn die Gebeine der Toten waren in Grabnischen mit vier Reihen übereinander bestattet. Vor und auch auf dem Friedhof gab es viele kleine Stände, an denen Blumen und Kerzen verkauft wurden. An ein paar Ständen wurde sogar Essen verkauft. Danach sind wir zu einem privatem Friedhof gefahren, auf dem der Bruder meiner Gastmutter beerdigt ist. Dort war der Platz zwischen den Gräbern relativ groß und es war nicht so voll. Über vielen Gräbern standen Pavillions, denn viele Familien (so wie meine) verbringen den ganzen Tag an den Gräbern und essen auch dort. Es gab auch Zelte, in denen manche Familien sogar übernachtet haben. Also haben wir bis nachmittags gegessen und geredet. Es hat mich eher an ein Familien-Picknick als an Allerheiligen erinnert.

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Ich hatte endlich die Möglichkeit auf einen der Berge zu wandern, deren Anblick für mich schon die ganze Zeit verlockend war. Mit ein paar Leuten aus dem Deutschunterricht und deren Wandergruppe haben wir uns auf den Weg zu einem nahe gelegenen Berg gemacht. Die Natur war wunderschön und wir hatten viel Spaß, es war nur sehr warm (30 Grad). Dafür wurden wir auf dem Gipfel mit einer guten Aussicht, Mittagessen und kalten Getränken belohnt. Auf dem Weg sind wir an einigen alleinstehenden Häusern mit Hühnern und Schweinen vorbeigekommen, zu denen keine Straße führte, sondern die lediglich per Fuß oder teilweise per Motorrad zu erreichen sind.

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Ich hoffe noch öfter wandern gehen zu können und freue mich auf den Dezember, denn da ist hier (das sagen zumindest alle) ziemlich viel los.