Musik und Stille

Erstmal: „Merry Christmas“, hier hat Anfang September die Weihnachtszeit begonnen (die Regel ist Monate, die auf -ber enden), das heißt einem wird ab und zu schonmal frohe Weihnachten gewünscht. Es hält sich zwar noch in Grenzen, aber die erste Weihnachtsdekoration und Weihnachtslieder kann man schon hören und sehen, in den nächsten Tagen soll auch das Büro im Projekt weihnachtlich geschmückt werden. Es ist schon ziemlich witzig bei über 30 Grad „Jingle Bells“ zu hören. Und jetzt zu den Dingen, die ich in letzter Zeit erlebt habe:

Wie geplant habe ich an der Probe vom Praistring-Orchester teilgenommen und ich habe es sehr genossen Cello spielen zu können. Außerdem ist es mit den Leuten vom Orchester immer witzig und ich hatte schon einige abenteuerliche Fahrten, denn es ist hier kein Problem mit einem Kontrabass, 3 Celli, vielen Geigen und 15 Leuten in einem Jeep zu fahren, zum Glück hat die Fahrt nur eine halbe Stunde gedauert, denn es wurde dann doch irgendwann trotz Klimaanalge ziemlich warm und stickig.

Der Jeep (am Ende waren es noch drei Personen und ein Cello mehr)

Nach nur drei Proben habe ich dann auch direkt an zwei Konzerten teilgenommen, die am selben Wochenende stattfanden. Das erste Konzert war am Samstag (31.08.) hier im Projekt und eine Kooperation mit einem japanischen Orchester. Der Eintritt war frei und es waren viele Kinder aus dem Projekt da. Während des Konzerts wurde dann auch ein bisschen Instrumentenkunde eingebaut.

das Plakat für das Konzert

Am Sonntag haben wir dann den ganzen Tag in Lapu-Lapu auf der benachbarten Insel verbracht. Dort haben wir zusammen mit 300 Musikern gespielt, was eine ziemlich coole Erfahrung war, vor allem weil die (sehr vielen) Zuschauer bei den Liedern „Let it go“ und „I love Cebu“ begeistert mitgeklatscht, -gesungen und -getanzt haben. Außerdem hatten die verschiedenen Orchester noch Solobeiträge. Witzig war, dass wir „Eine kleine Nachtmusik“ (bei den meisten hier hört es sich mehr nach „Eine kleine Nacktmusik“ an) gespielt haben.

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Am Wochenende vom 7. bis zum 9.9. (am 9. war hier schon wieder ein Feiertag, der dritte innerhalb von einem Monat) habe ich an einem „Life’s Direction Retreat“ teilgenommen. Das hat in einem Don Bosco Haus, in dem es ein Priesterseminar gibt, in Cebu City stattgefunden. Das Gelände war aber ziemlich groß und es gab war endlich mal wieder grün, was ich sehr genossen habe, weil es dort wo ich wohne nicht so viele Pflanzen gibt. Zwischen den Einheiten haben wir nicht gesprochen, was mir auch mal ganz gut getan hat, weil ich ansonsten den ganzen Tag von Menschen umgeben bin.

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Außerdem hatte ich die Möglichkeit mit dem Feeding bei einer Hochzeit zu catern (das Feeding finanziert sich größtenteils aus den Einnahmen vom Catering). Das war sehr interessant, weil es einige Dinge gab, die anders sind als bei deutschen Hochzeiten: zum Beispiel gab es 10 Sponsoren, die die Hochzeit bezahlt haben und deshalb vor der Braut und dem Bräutigam mit in den Saal eingezogen sind. Nach dem Eröffnungstanz konnten die Gäste Geld an der Kleidung der Braut oder des Bräutigams befestigen, um mit ihnen tanzen zu dürfen. Etwas irritierend war für mich, dass der Schweinekopf vom Lechon (=Spanferkel, bei Feiern ein sehr beliebtes Gericht hier) beim Essen ausgeben am Buffet, direkt vor mir stand. (Leider gibt es keine Fotos, weil ich mein Handy vergessen habe)