Da, wo der Pfeffer wächst – 3 Monate in Kep

Neben „Alles roger in Kambodscha?“, ist „Geh doch hin, wo der Pfeffer wächst – ach, witzig bist du ja schon höhö.“ eine der häufigsten Nachrichten aus Deutschland.
Aber es stimmt, die Region um Kep und Kampot ist bekannt für ihren Pfeffer, er soll sogar einer der besten Pfeffer der Welt sein.
Jetzt sollte ich aber erstmal noch eine ganze Weile zurückspulen. Denn aus meiner ersten Woche in Kep wurde ganz schnell ein erster Monat in Kep und inzwischen auch schon ein zweiter und ein dritter und irgendwie ist mein Blog dabei etwas untergegangen. Deshalb versuche ich jetzt mit diesem Blogeintrag einen groben Überblick über die letzten drei Monate zu schaffen.
Nach der ersten Woche blieben noch drei weitere Wochen, in denen ich mit Sonja Khmer lernte- oder wir es zumindest probierten. Inzwischen kann ich kurzen Smalltalk betreiben und am Markt einkaufen und wenn ich Leuten zuhöre erkenne ich dann immer mal wieder Wörter wie „Brot“ oder „essen“ oder „verstehen“. Von einer richtigen Konversation bin ich aber noch meilenweit entfernt. Dennoch haben sich bis jetzt immer alle Leute, mit denen ich mich unterhalten habe, gefreut, wenn ich ein bisschen Khmer in die Konversation einfließen lasse oder zumindest den Satz „Knom niyey piesä khmai tic tic.“ zu deutsch „Ich spreche ein bisschen Khmer.“ bringe. Aber sonst komme ich auch gut mit pantomimisch untermauertem Englisch zurecht (das war besonders witzig als ich eine Hängematte eingekauft habe…).
Außer dem Khmerunterricht habe ich dann angefangen, nachmittags im Büro des Children Fund zu arbeiten. Da habe ich dann unter anderem Dateien in Ordner einsortiert und Profile der Kinder erstellt und diese dann anschließend auf die Website für Sponsoren hochgeladen.
An den Wochenenden haben Sonja und ich mehrere Ausflüge, wie nach Kampot, auf Rabbit Island (nein dort gibt es keine Hasen, die Insel hat nur anscheinend die Form eines Hasen) und in den Butterfly Garden unternommen (Sonja hat in ihrem Blog eine etwas ausführlichere Berichterstattung 😉 ).
Im September kam eine Gruppe schottischer/ englischer Freiwilliger, von denen auch zwei hier im Don Bosco Projekt in Kep bleiben sollten, um ebenfalls Khmer zu lernen.
In der Gruppe konnte ich recht schnell Anschluss finden und das war auch gut, denn eine Woche nachdem Sonja gegangen war, war das Schuljahr zu Ende und es waren keine SchülerInnen mehr auf dem Gelände.
Mit den neuen Freiwilligen ging es dann auf mehrere Erkundungstouren. Wir haben einerseits die Provinz Kep erkundet und dabei Salzfelder, einen Hafen und einen buddhistischen Tempel besucht, außerdem waren wir bei einer Pagoda und zwei Pfefferplantagen, bei denen wir die Produktion des Pfeffers verfolgen konnten und diesen auch probieren konnten (er ist tatsächlich ziemlich gut ;)).
Der September war bis jetzt aber auch die schwierigste Zeit meines Aufenthaltes, darauf werde ich aber in einem gesonderten Beitrag eingehen.
Da jedoch von Mitte September bis Mitte Oktober Ferien im Projekt waren, hatte der Projektleiter vorgeschlagen, dass wir (die Freiwilligen) eine kleine Entdeckungsreise durch Kambodscha unternehmen könnten. Unsere Ziele waren Sihanoukville, Koh Rong Sanloem, Phnom Penh und Siem Reap mit den Tempeln von Angkor. Vor allem letzteres war besonders beeindruckend und ein Highlight, unter anderem, weil Sonja und ich uns dort getroffen haben und die Tempel gemeinsam erkundet haben.
Als ich wieder in Kep angekommen bin, habe ich mitgeholfen die Zimmer für die Internatsschülerinnen vorzubereiten und zu putzen ( Putzen bei tropischen Temperaturen könnte definitiv als olympische Sportart anerkannt werden).
Seit die Schülerinnen wieder im Projekt sind, begleite ich ihren Tagesablauf, gebe manchmal Englischunterricht, helfe dabei, die Unterkunft in Ordnung zu halten und motiviere sie zum Sport/ Spiele machen.
Im Lehrerkollegium habe ich inzwischen auch ganz gut Anschluss gefunden, was echt schön ist, weil ich dadurch ganz viele Sachen erlebe, die ich sonst nie erlebt hätte.
Außerdem lerne ich dadurch Essen kennen, das ich wahrscheinlich sonst nie im Leben probiert hätte.
Noch ein paar kleine Infos am Ende:
Wer mich kennt, weiß, dass ich Schlangen unheimlich eklig finde, aber ich habe tatsächlich außer einer winzigen, überfahrenen zum Glück noch keine Schlange in Kambodscha gesehen.
Ich versuche, in den nächsten Wochen noch ein paar genauere Blogeinträge (zu September, meinem Alltag im Projekt und meiner Reise durch Kambodscha) zu verfassen, ich wollte nur mal wieder etwas von mir hören lassen, deswegen ist der Blog auch teilweise sehr aufzählend und definitiv kein germanistisches Meisterwerk geworden.
Zur Zeit geht es mir aber richtig gut in Kambodscha und ich bin sehr glücklich und kann es gar nicht glauben, dass es schon fast wieder ein Jahr her ist, dass ich nach Aachen zu meinem Auswahlgespräch gefahren bin.