Meisterkoch Max in Mityana

Seit ich meinen letzten Blogeintrag geschrieben habe hat sich mal wieder einiges geändert, aber mittlerweile merke ich schon, wie mein Alltag hier immer routinierter wird.

Natürlich darf einem Cosna-Lehrer das passende Cosna-Mitarbeiterhemd fehlen

Da als ich in Mityana angekommen bin bei COSNA (der Grundschule neben der ich wohne) noch Ferien waren, habe ich anfangs von Montag bis Freitag bei HOSFA (dem Krankenhaus) gearbeitet. Als dann aber wieder die Schule angefangen hat, habe ich nur noch Montag bis Mittwoch bei HOSFA gearbeitet und die anderen zwei Tage bei COSNA. An meinem ersten Arbeitstag bei COSNA wurde ich zuerst in jeder Schulklasse vorgestellt. Dabei war ich froh, dass sich die Kinder in den ziemlich großen Klassen oft sehr über mich gefreut haben, was nicht gerade selbstverständlich ist wenn da plötzlich schon wieder ein neuer Freiwilliger auftaucht. Viele haben mich auch am Anfang „Tom“ genannt, was der Spitzname des Freiwilligen von vor 2 Jahren war, da ich anscheinend einige Ähnlichkeiten mit ihm habe. Aber nachdem ich jeder Klasse meinen relativ simplen Namen erklärt habe werde ich täglich von allen Seiten mit „Teacher Max“ begrüßt. Nach dieser kleinen Tour durch die Klassen und über das COSNA Gelände wurde ich dann Klassen zugeteilt, um Deutsch zu unterrichten. Damit wurde ich etwas ins kalte Wasser geschmissen, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass ich gleich zu Beginn zwei dritten Klassen und einer vierten Klasse Deutsch unterrichten soll. Am Ende konnte ich dann doch noch einen halbwegs passablen Unterricht aus dem Ärmel schütteln auch wenn es für mich anfangs noch sehr ungewohnt war meine Muttersprache auf Englisch zu unterrichten. Mit der Zeit habe ich aber immer mehr Spaß an der Vorbereitung des Unterrichts gefunden. So konnte ich zum Beispiel meinen Schülern aus der 3. Klasse die Monate mit dem Lied der Jahresuhr, mit dem ich selbst als kleines Kind die Monate gelernt habe, beibringen.

Meine Arbeit bei HOSFA sieht momentan so aus, dass ich mit meinem Mitarbeiter William die Mappen der HIV–Patienten welche in Behandlung sind an einem Computer im System registrieren. Bei insgesamt 1100 Mappen wovon erst ca. 50 registriert wurden fällt es da einem schwer die Motivation aufrecht zu erhalten. Aber dadurch, dass man bei HOSFA schon fast zu Tee–Pausen gezwungen wird und auch oft nette Gespräche mit Mitarbeitern hat ist der Arbeitstag dort nicht allzu stressig.

Im Gegensatz zu einer normalen Banane muss man Matoke mit einem Messer schälen
Am Ende muss man die Kochbananen noch zerstampfen, damit man einen Brei hat

Weil meine Mitbewohnerin Nicole nur die ersten 3 Wochen im Gasthaus mit mir gewohnt hat, musste ich nun den letzten Monat alleine zurecht kommen. Auch wenn es für mich etwas ungewohnt ist einen ganzen Haushalt zu führen denke ich, dass ich einigermaßen gut zurecht komme. Vor allem auch weil mir jeden Donnerstag Carol, die Sekretärin bei Cosna und Josephine, welche bei Cosna als Finanzverwalterin arbeitet und gleichzeitig auch für das Gasthaus zuständig ist, zeigen, wie man verschiedene afrikanische Gerichte kocht. Dabei habe ich zum Beispiel gelernt wie man Matoke (grüne Kochbananen), Reis mit Gemüse oder auch Fleisch zubereitet. Die Zutaten für diese Gerichte kaufe ich dann meistens jeden Sonntag frisch am Markt in Mityana. Dabei bin ich dann froh, dass ich mehr oder weniger gut Luganda spreche, weil man sich mit dem Großteil der Verkäufer besser in Luganda als in Englisch unterhalten kann.

Ansonsten ist das Leben in Mityana ziemlich ruhig und ich merke schon wie schnell die Zeit hier vergeht. Deshalb wird der nächste Blogeintrag wieder etwas auf sich warten lassen müssen, weil ich auch oft an den Wochenenden ziemlich beschäftigt bin und eher selten eine freie Minute finde, in der ich meine Erlebnisse in Uganda in Ruhe zusammenfassen kann. Nichtsdestotrotz gebe ich mir Mühe meine treuen Leser auf dem neusten Stand zu halten.

Viele grüße aus dem aufregend aromatischen Afrika

Max