La journée internationale de la femme rurale

Meine Freundin Carly arbeitet als Freiwillige bei der ONG (Nichtregierungsorganisation) Mialebouni, welche Frauen beim Anbau von Maniok, Gari und weiteren landwirtschaftlichen Produkten berät und unterstützt. Da der besagte internationale Tag der ländlichen Frauen genau ihr Metier betrifft, kam sie auf die Idee ein Event dazu zu veranstalten. Da sich ESI ja auch im Bereich (Fort-)Bildung einsetzt stand schnell fest, dass eine Zusammenarbeit von beidseitigem Interesse ist. Also begannen wir uns bereits Ende August zu treffen und den Tag zu planen. Die Hauptorganisatorin war Carly und somit stieg unsere Aufregung und die Hoffnung, dass alles gut laufen würde, mit jedem Tag an. Aber wie ich bereits in meinem letzten Blogeintrag berichtet habe, war es ein toller und gelungener Tag.

Plakat zum 11. internationalen Tag der ländlichen Frau in Dogbo

Zum einen hatten wir Glück, dass es am Vormittag nicht geregnet hat. Das hätte nämlich bedeutet, dass die hauptsächlich aus Erde bestehenden Wege unbefahrbar geworden wären und somit die eingeladenen Frauen Schwierigkeiten gehabt hätten zu dem Veranstaltungsort zu kommen. Zum anderen waren die Stühle und das Soundsystem rechtzeitig da und es gab im Allgemeinen keine Probleme.

Die ca. 80 Frauen, welche eben in der Landwirtschaft tätig sind, und die Autoritäten (bspw. der Bürgermeister bzw. sein Stellvertreter, der CA (Chef des Arrondissements),…) waren auf 09:00 Uhr eingeladen. So wirklich da waren alle erst gegen 11:00Uhr. Somit begann das Event zwei Stunden später als geplant, was aber keinerlei Nachteile mit sich zog. Angefangen wurde mit einer Animation, dabei singen, klatschen und tanzen die Frauen. Mir hat diese gängige Aktion Spaß gemacht, denn es erzeugt ein Gemeinschaftsgefühl und hebt die Stimmung und Motivation.

Wie bereits erwähnt waren auch ein paar Autoritäten anwesend. Nach einem kurzen Wort der Begrüßung hielt der Generalsekretär des Bürgermeisters, welcher an jenem Tag leider schon auf einer anderen Veranstaltung war, eine Ansprache. Darauf folgten dann Grußworte Mialebouni und ESI. Außerdem war die Direktorin von Corps de la Paix (Friedenscorps), welche Carlys Entsendeorganisation mit dem Sitz in Benin ist, da. Auch sie gab eine kleine Rede.

Jules (Präsident von ONG ESI) bei seiner Rede; zu den Autoritäten gewandt

Um die Stimmung wieder aufzulockern gab es dann wieder eine kurze Animationseinlage, nach welcher dann der ´offizielle Teil´ kam. Obwohl es ein internationaler Tag war, gab es kein einheitliches, vorgegebenes Thema. Somit haben wir uns entschieden den Tag unter das Thema L´autonomisation financière de la femme rurale (Finanzielle Unabhängigkeit der ländlichen Frau) zu stellen. Zwei Frauen, welche ihren beruflichen Schwerpunkt auf eben solche Vorträge gelegt haben, diskutierten mit den Eingeladenen eine Stunde über dieses Thema. Ich fand diese Art von Vortrag viel besser, als wenn man nur einen bzw. zwei Referenten hat, die eine Stunde lang durchgehend und „alleine“ über ein bestimmtes Thema reden. Somit konnten die Teilnehmerinnen sich aktiv einbringen und ihre Erfahrungen und Meinungen vortragen. Da die Mehrzahl der Anwesenden besser Adja als Französisch sprachen, wurde das gesamte Event in Adja gehalten. Somit haben wir Freiwillige zwar nichts verstanden, jedoch betraf das Thema ja auch hauptsächlich die Frauen. Meiner Meinung nach ist es wichtiger, dass diese das Vorgetragene verstehen, als, dass ich es tue. Denn ich brauche jenes ja nicht unbedingt in meinem Alltag. Trotzdem haben Carly und ich uns den Inhalt bzw. den Verlauf der Diskussion im Nachhinein noch einmal zusammenfassen lassen. Größtenteils ging es darum, wie man sein Geld sinnvoll anlegen bzw. investieren kann.

So gut wie jedes Wochenende sind die Familien auf Cérémonien eingeladen, zu welchen es einen bestimmten Kleidungsstoff gibt, der getragen werden sollte. Durch das Tragen dieses Stoffes drückt man in gewisser Weiße seine Anteilnahme aus, jedoch sind mit dem Kaufen es Stoffes und dem Schneidern der Kleidung für die ganze Familie wöchentlich verhältnismäßig hohe Kosten verbunden. Dadurch fehlt dann meistens Geld für genügend Schulmaterialien der Kinder. Über genau solche Probleme wurde sich ausgetauscht und die zwei Referentinnen gaben Tipps.

Foto mit Carly, dem Team von Corps de la Paix und zwei weiteren amerikanischen Freiwilligen

Daraufhin gab es schließlich das Mittagessen, welches aus einem Sodagetränk und Reis mit Gemüse und Fleisch bestand. Nach dieser Erfrischung wurden die Teilnehmerinnen nach Hause verabschiedet und das Event war auch schon vorbei.

Der Nachbesprechungstermin steht zwar noch aus, aber ich denke, dass ich jetzt schon sagen kann, dass es ein erfolgreiches Ereignis war. Wir haben viel positive Rückmeldung bekommen und es freut mich sehr ein Teil dieses Projekts gewesen zu sein.

Übrigens war es das erste Mal, dass jener Tag in Dogbo gefeiert wurde. Vielleicht haben wir somit bewirkt, dass jetzt jährlich ein kleines Event stattfindet. Wir werden sehen 😉

Liebe Grüße aus Benin

Hannah