Bis Bald Philippinen !

Nach meinem Plan vor zwei Monaten würde ich heute vermutlich bei strahlender Sonne zum Youth Center laufen um dort an den verschiedenen Sommeraktivitäten teilzunehmen. Doch das mache ich heute nicht. Denn ich sitze wieder hier in Deutschland bei nicht ganz so warmen Temperaturen und habe die Philippinen schon seit über zwei Monaten verlassen. Der Grund dafür: Corona. Innerhalb von einer Woche wurden wir informiert und mussten aus den Philippinen ausreisen. Mit diesem abrupten Ende meiner Zeit dort, hatte ich nicht gerechnet. So war ich, wie viele so viele, durch die Corona Pandemie betroffen.
Allerdings möchte ich gar nicht so viel von den letzten paar (und eindeutig unschönsten) Tagen erzählen, sondern euch lieber noch einmal in die Wochen davor und nach meinem letzten Eintrag mit reinnehmen.
Einen richtigen Alltag hat zwar nicht mehr geben, aber meine Tage waren gut gefüllt mit vielen verschiedenen Dingen. Die meiste Zeit haben die Proben für „Senakulo“ (Das Theaterstück für Ostern) in Anspruch genommen. Zwar wurde auch diese große Veranstaltung nach einigen Wochen abgesagt, aber bis es soweit war, haben wir oft bis spät abends geprobt. Ich habe es sehr genossen mit vielen verschiedenen Jugendlichen Zeit zu verbringen und mich selbst beim Schauspielern heraus zu fordern. An den Wochenenden habe ich viel Zeit mit Freunden verbracht. Samstags bin ich meistens mit einer guten Freundin in ein Einkaufszentrum gefahren. Dort im Kino fanden Jugendgottesdienste statt. Diese haben wir besucht und meistens danach noch etwas Leckeres gegessen. Besonders im Hinblick auf meine plötzliche Abreise bin ich sehr froh, in den letzten Wochen so viel Zeit mit meinen Freunden verbracht zuhaben, sei es beim Gottesdienst, Filme schauen, quatschen oder Musik machen. Apropos Musik machen. Das singen im Chor hat mir dort unfassbar viel Spaß gemacht. Denn zum einen mochte ich die Menschen dort sehr gerne und gleichzeitig konnte ich dort auch einiges lernen. So durfte ich in einem der Gottesdienste den Psalm singen. Im Gottesdienst am Sonntag gibt es immer zwei Lesungen aus der Bibel. Anschließend wir ein Psalm gesungen. Ich war ein bisschen aufgeregt ein Solo vor gut 300 Leute zu singen und habe mich gleichzeitig auch sehr gefreut, dass ich es probieren durfte.
Ein weiteres Highlight meiner letzten Wochen war ein spontaner Ausflug nach Siaro Garden. Dabei handelt es sich um einen Blumengarten in den Bergen von Cebu. Zu viert sind wir erst mit einem Jeep in die Berge gefahren und dann noch ein Stück gelaufen. Dadurch, dass der Garten so hoch liegt, hat man eine tolle Sicht und die vielen Blumen sorgen für eine idyllische Atmosphäre. Es war ein richtig schöner Nachmittag dort bei dem viele lustige Fotos entstanden sind. Zum Abschluss sind wir von dort zum Top of Cebu gefahren. Von dort kann man über ganz Cebu City schauen. In unserer ersten Woche auf den Philippinen, waren Sarah und ich mittags schon einmal hier gewesen. Wir waren aber jetzt schon am späten Nachmittag dort und konnten so beobachten, wie die Sonne unterging.

Siaro Garden
Little Amsterdam - in Cebu
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und dann ist es auch schon Nacht...
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An diesem so schönem Tag hätte ich niemals damit gerechnet so bald wieder in Deutschland zu sein. Aber dann kam er, gleichermaßen schnell wie überraschend: der Abschied.
Am 17.03.20 haben wir die Nachricht bekommen, dass wir noch am darauffolgenden Freitag zurück nach Deutschland fliegen würden. Darauf folgten erstmal einige Tränen. Aufgrund schon bestehender Corona-Vorordnungen vor Ort konnte ich mich von vielen Jugendlichen und Kindern gar nicht mehr Verabschieden. Am Vorletzten Abend haben Sarah und ich noch unsere 3 besten Freundinnen einladen können um wenigstens ihnen richtig Tschüss zusagen. Ansonsten waren die letzten Tage eher stressig aber ich habe es noch geschafft ein Kilo meiner Lieblings Erdnüsse zukaufen. 😊 Außerdem hat meine Gastmutter mir noch gezeigt, wie man Champorado ( Reis mit Schokolade) kocht – eins meiner Lieblingsessen

Ich versuche Champorado zu kochen
tada... angelernt von Mum Susan 🙂
Beim Abschiedstreffen noch ein paar letzte Fotos machen
Und dann ging es in einem fast leeren Flugzeug zurück nach Deutschland
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Alles in allem ist mir der Abschied von den lieben Menschen und meiner Arbeit auf den Philippinen sehr schwergefallen. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt, wertvolle Freundschaften geschlossen und so viel neues lernen dürfen. Ich hatte noch viele Pläne für die nächsten Monate, aber dass das alles nicht stattfindet und mein Abschied so plötzlich kam, macht die Zeit die ich dort hatte nur noch wertvoller.
Jetzt bin ich wider Zuhause in Deutschland. Aber ich weiß, ich habe auch auf den Philippinen ein Zuhause und freue mich jetzt schon darauf eines Tages wieder dorthin zurückzureisen.
Ich hoffe, dass Ihr durch meinen Blog mit in meine Erlebnisse reingenommen wurdet. Aber ich rate euch, solche Erfahrungen einfach mal selbst zu erleben. 😊
Macht es gut,
Eure Clara