3 Wochen, 3 Wohnorte – eine erlebnisreiche Zeit auf den Philippinen
Hallo zusammen!
Hier auf den Philippinen geht jetzt für mich die Eingewöhnungszeit zu ende. Ich bin mit Clara zusammen im „Our Lady of Lourdes Parish“ in Cebu City. Ich hoffe, dass sich unsere Blogeinträge nicht zu sehr doppeln, falls ihr beide lest. Eigentlich ist es ja nicht so vorgesehen, dass zwei Freiwillige in einem Projekt sind. Daher wohnen wir in unterschiedlichen Familien und werden auch in Zukunft getrennt arbeiten, aber bis jetzt genieße ich es noch mich mit jemanden austauschen zu können, der gerade genau das gleiche erlebt wie ich.
Hier wurde für uns ein Programm vorbereitet, um uns besser in die Kultur der Philippinen einzuführen. Zunächst haben wir ein paar Tage in einem Gästezimmer im Projekt gewohnt und mit unserer Mentorin Taichi, Marga und Father Arvin über verschiedene Dinge gesprochen, die wichtig für unser Jahr sind. Da das Projekt und die Gemeinde Teil von Don Bosco sind, haben wir uns auch die verschiedenen anderen Don Bosco-Häuser hier angeguckt (unter anderem eine Schule, ein Jugenheim und ein Heim für jugendliche Straftäter, die dort lernen wieder ein Teil der Gesellschaft zu werden und das Ziel ist es (sehr erfolgreich) zu verhindern, dass sie wieder straffällig werden). Außerdem haben wir eine Tour durch die Stadt gemacht und viel philippinisches Essen probiert.
Außerdem gehörte dazu, dass wir 3 Tage in einer anderen Gastfamilie gewohnt haben. Der Grund dafür ist, dass diese Gastfamilie mehr wie eine „durchschnittliche“ philippinische Familie lebt. Meine Gastfamilie wohnte in Cebu City und in dem Haus haben meine Gasteltern, zwei meiner drei Gastschwestern und mein Gastbruder gewohnt. Meine Gastgeschwister haben alle schon fertig studiert und arbeiten, aber hier bleiben viele erwachsene Kinder bei ihren Eltern wohnen. Meine älteste Gastschwester hat in einer staatlichen High School gearbeitet und ich durfte sie zur Arbeit begleiten. Da die Kinder an den Tagen ein Sportfest hatten, konnte ich zwar den Schulalltag nicht miterleben, aber viele sehr gute Tänze sehen. In dem Viertel, in dem ich gewohnt habe, wurde das Wasser rationiert, das heißt es gab nur an ein paar Stunden am Tag fließendes Wasser. Da das vor allem nachts war, musste immer jemand nachts aufstehen und das Wasser in Behälter füllen, damit tagsüber Wasser zum Duschen und für die Toilette da war. Ich bin sehr dankbar für die Erfahrung mal kein fließendes Wasser zu haben, weil einem dadurch viel bewusster wird, was für einen Luxus wir in Deutschland haben, dass das Wasser aus dem Wasserhahn sogar trinkbar ist. Für mich war es auch zunächst ungewöhnlich, dass zwischendurch immer Leute da waren, die nicht zur Familie gehörten. Sie sind zum Essen oder einfach nur so vorbeigekommen. Da die Tür nie abgeschlossen wurde konnten sie einfach reinkommen, ohne sich vorher anzukündigen. Dadurch habe ich gemerkt, dass dafür eine andere Einstellung zu Privatsphäre nötig ist als die meisten Menschen sie in Deutschland haben. Ich fand es aber schön, da ich dadurch immer wieder neue Leute zum Unterhalten hatte.
Die Scholars vom Sponsorshipprogramm haben für uns eine Willkommensparty vorbereitet, bei der sie unter anderem traditionelle philippinische Tänze aufgeführt haben.
In dieser Woche haben wir die Möglichkeit in die verschiedenen Bereiche des Projekts, das sehr vielfältig ist, hineinzuschnuppern. Dann können wir entscheiden in welchen Bereichen wir am liebsten arbeiten möchten. Außerdem hatten wir unsere erste Cebuanostunde. Für die Leute hier ist es wichtig, dass wir schnell Cebuano lernen, damit wir uns vor allem besser mit den Kindern unterhalten können. Denn eigentlich sprechen so gut wie alle Erwachsenen ziemlich gut Englisch, die Kinder aber teilweise noch nicht. Aber auch neben dem Unterricht versuchen immer wieder alle möglichen Leute uns verschiedenste Worte auf Cebuano beizubringen.
Im Jugendzentrum werden hier auch verschiedene Aktivitäten für die Kinder und Jugendlichen angeboten: zum Beispiel Tanzen, an dem ich schon teilnehmen durfte. Da es hier so schon sehr warm ist, schwitzt man sehr viel, aber das hält niemanden davon ab mit sehr viel Elan dabei zu sein. Da ich noch nie richtig getanzt habe fällt es mir noch schwer mir die ganzen Schritte zu merken und dann so schnell nachzumachen, wie das Lied ist. Trotzdem macht es ziemlich viel Spaß. Außerdem gibt es noch einen Chor und ein Orchester und ich freue mich schon sehr darauf wieder Cello spielen zu können :D.
Ich habe also schon eine erlebnisreiche Zeit hinter mir und freue mich jetzt darauf endlich richtig damit anfangen zu können zu arbeiten.