Meine erste Zeit in México

Ich bin jetzt schon seit ein bisschen mehr als einem Monat in Mexiko, wie verrückt. Ich habe das Gefühl, die Zeit bis hierhin ist irgendwie verflogen, aber gleichzeitig fühlt es sich auch so an, als ob ich schon deutlich länger hier bin, weil schon ziemlich viel passiert ist. 🙂

Aber fangen wir mal vorne an; meine Reise nach México.

Eigentlich hat alles super geklappt, doch dann kamen vor meinem letzten Flug gefühlt 100 Gate- und Terminalwechsel und die Ansage, dass mein Flug nach Mexiko gecancelt ist. Glücklicherweise bin ich dann müde, aber glücklich mit letztendlich 2 Stunden Verspätung in Mexiko gelandet.

Ich wurde sehr lieb begrüßt und mir wurde direkt die Wohnung und alles gezeigt, obwohl es 3 Uhr nachts nach mexikanischer Zeit war.

Die ersten zweieinhalb Wochen waren hier noch Sommerferien, weshalb ich die ganze Zeit mit meiner Gastfamilie verbracht habe. So ist es auch dazu gekommen, dass ich an meinem zweiten Tag auf einer mexikanischen Abschiedsparty mit meiner Gastschwester gelandet bin.

An den anderen Tagen haben wir das Stadtzentrum entdeckt, mit der Kathedrale und den vielen Springbrunnen, und Märkte besucht, wo ich das erste Mal Tamales probiert habe, was so etwas wie eine Maispaste gemixt mit entweder Gemüse, Fleisch oder Erdbeeren ist, eingewickelt in Maisblätter. Ich wurde auch in die traditionellen Tänze und Mariachi- Musik eingeweiht. Es hat hier nämlich jedes Bundesland sein eigenes Lied und auch einen eigenen Tanz.

Kathedrale in Guadalajara

Dann durfte ich endlich das erste Mal in mein Projekt „La Barranca“ (erstmal aber ohne Kinder, da ja immer noch Ferien waren 😉 Alle haben sich gefreut und haben angefangen das neue Schuljahr zu planen, die meiste Zeit haben sie sich mit den neuen Schulbüchern beschäftigt, die ab diesem Jahr benutzt werden sollen. Mir wurde auch die Schule gezeigt mit den Räumen der primaria (1.-6.Klasse) und secundaria (7.-9. Klasse) und dem schönen Ausblick über die Natur hinter der Schule. Die Schule ist nämlich an einem Hang gebaut.

Ausblick von der Schule

Nach fast drei Wochen war dann mein erster Schultag, der hier für die Schüler der secundaria schon um 7 Uhr beginnt, und da meine Gastmutter die Mathelehrerin der secundaria ist, bin ich auch immer schon so gegen 7 Uhr in der Schule. Anfangs war ich die ganze Zeit in der secundaria und habe im Matheunterricht und ab und zu im Englischunterricht mitgeholfen. In der secundaria werden die Jungs und Mädchen in Mathe und Spanisch getrennt unterrichtet, damit sie besser lernen. Das heißt in Mathe sitzen in jeder Stunde nur 20 Schüler, was für mich das Namen- und Kennenlernen der Kinder echt einfacher macht 😉

Mittlerweile habe ich einen eigenen Stundenplan und helfe die meiste Zeit in der primaria mit, am meisten in der 1.-3. Klasse. Ich bin auch im Gartenunterricht eingeteilt, der hat aber leider noch nicht begonnen. Ich bin aber schon sehr gespannt, wie das so wird!

Eine andere Aufgabe, die ich habe, ist das Einsammeln von Flaschen und den Deckeln, die werden hier nämlich getrennt und die Deckel kommen dann in ein großes Metallherz. Wenn das Herz voll ist, wird es gespendet an Kinder, die Krebs haben.

Das Herz für die Deckel

Besonders schön war auch, dass ich in meiner ersten Schulwoche Anni kennengelernt habe, die vor 5 Jahren als Freiwillige in Guadalajara war. Mit Anni und Karina, der Lehrerin der 2.Klasse, bin ich dann auch übers Wochenende nach Mazamitla gefahren, wo ich das erste Mal so richtig Tacos gegessen habe und Chilaquiles, das sind Nachos in entweder einer roten oder grünen Soße eingelegt mit verschiedenen Toppings. Auf dem Rückweg sind wir dann noch in Chapala vorbeigefahren, einem schönen Ort am See. Es hat echt Spaß gemacht und es war schön von Anni noch ein paar Tipps zu bekommen.

 

Mazamitla mit Anni und Karina

Was ich hier bis jetzt gelernt habe, ist, dass man nicht immer einen Plan haben oder auch den Plan verstehen muss, sondern dass es manchmal auch okay ist, einfach offen zu sein und sich überraschen zu lassen, was als nächstes passiert 🙂

Ich habe hier bis jetzt wirklich liebe Menschen kennengelernt, die offen sind und einem gerne ihre Kultur und ihr Leben zeigen wollen.

Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen und konntet ein bisschen eintauchen in mein Leben hier!

Liebe Grüße aus México,

Isabel