Willkommen in Mexiko – aber bitte ohne Koriander!-)

So, los geht’s mit dem Blog aus Puebla, Mexiko!

Aber eigentlich startete das ganze in Frankfurt am Flughafen, in dem ich mit viel Vorfreude und genauso viel Angst auf den ersten Flug in meinem Leben wartete. Natürlich war der Koffer zu schwer, das Gastgeschenk blieb also schon mal auf der Strecke. Ansosten war der Flug eigentlich sehr angenehm, denn ich hatte den Premium-Direct-Flight und musste deshalb nicht umsteigen!-)

Einigermaßen müde landete ich dann am 09.08. in der Millionenstadt Mexiko-City. Selbst aus der Luft lässt sich die Größe der Häuseransammlung nur erahnen. Straßen und Gebäude soweit das Auge reicht. Mit 27 Mio. Einwohner*innen, zählt sie zu den größten Städten der Welt und hat auch alle Seiten der verschiedenen sozialen Schichten zu bieten.

Die Bebauung macht auch nicht vor kleineren Hügeln halt. Ein weit verbreitetes Transportmittel in Lateinamerika ist die Seilbahn.

Abgeholt wurde ich von einem der tíos (heißt eigentlich „Onkel“, die Betreuer der Kinder und Jugendlichen werden aber auch so genannt) und zwei der Jungs, die sich sofort um meinen Koffer kümmerten und mich mit Fragen bombardierten. Auch ich wollte schon vieles wissen, da ich zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht genau wusste, wo und bei wem ich zunächst untergebracht sein würde.

Dementsprechend verbrachte ich vier Tage in CDMX (Ciudad de México) und half im dortigen Heim der Organisation Hogares Calasanz bei den Vorbereitungen auf das Patrozinium der lokalen Kirche. Gewohnt habe ich übrigens in einem Priestereminar!-)

Patrozinium in CDMX. Das Portal haben wir vorher gebaut.

Am Montag, den 16.08., fuhr ich dann alleine mit dem Reisebus nach Puebla. Die Stadt ist nicht so weit von CDMX entfernt, sodass die Fahrt am Vulkan Popocatépetl vorbei nur etwa zwei Stunden dauerte.

Puebla ist geprägt von der Kolonialzeit, der Autoindustrie und seiner besonderen Landschaft. So finden sich im Stadtkern viele Häuser im Kolonialstil und auch der Stadtaufbau stammt aus dieser Zeit. Ein Marktplatz in der Mitte und darum ein schachbrettartiger Verlauf der Straßen und Stadtviertel. Weiter außerhalb sind aber auch die vielen Hochhäuser von Angelópolis zu finden. Außerdem kann man eine erstaunlich hohe Anzahl an VW-Käfern sehen, da diese in Puebla bei „vocho“, wie die Mexikaner das Modell aber auch den Konzern nennen, noch lange nach dem Produktionsstop in Europa gebaut wurden.

Innenhof im Kolonialstil und typischen Girlanden

Über der Stadt tronen dann noch die Vulkane Malinche, Iztaccíhuatl und der aktive Popocatépetl (5452m). Letzteren kann man an Sonnentagen auch mit einer beeindruckenden Dampfwolke bewundern. Diese Tage haben wir aber nicht so oft, da es in den Sommermonaten, vor allem abends, sehr viel regnet.

Die Partnerorganisation des KMW „Die Sternsinger“, Hogares Calasanz (HOCA), bietet Jungen in drei verschiedenen Häusern, nach Alter aufgeteilt, ein familienähnliches Umfeld. Meine Aufgaben hier sind sehr unterschiedlich. So kümmere ich mich an manchen Tagen um den Berg an Wäsche, der bei 22 Kindern wöchentlich anfällt, und betreue die „bodega“, also die Vorratskammer, die wir am Anfang erstmal aufräumen mussten.

Der aufgeräumte Teil der Vorratskammer!-) – geordnete Unordnung

Meine Hauptaufgabe besteht aber aus dem Begleiten meiner Mentorin beim Abholen der Kinder von den unterschiedlichen Schulen und der Hausaufgabenbetreuung, wobei ich mich speziell um zwei Jungen kümmere, damit sich diese besser konzentrieren können, um lesen und schreiben zu lernen.

Aber natürlich wird auch viel gespielt, getobt, ausgeruht und entspannt, es ist also eigentlich immer etwas los!

Die Jungs beim Brettspielen.

Insgesamt wurde ich sehr herzlich begrüßt, die Leute im Projekt aber auch meine Gastabuela, bei der ich wohnen darf, behandeln mich mit großer Aufmerksamkeit auf meine Bedürfnisse, obwohl der Alltag mit den Jungs auch oft sehr stressig ist.

Regelmäßig tappe ich in eine kulturelle Falle, was mir dann gerne erklärt wird. Auch beim Essen darf ich immer wieder Neues entdecken – ein Freund von cilantro, also Koriander, werde ich aber wohl nie werden. Das Gewürz ist hier allerdings in sehr vielen Speisen…

Typisches Streetfood sind cemitas. Für mich auch ohne cilantro!-)

Ich erlebe also sehr viel und könnte noch viel mehr berichten, so habe ich zum Beispiel eine Autotaufe, eine richtige Taufe, den Nationalfeiertag und ganz viele tolle Menschen sehen und kennenlernen dürfen! Vielleicht kommt ja das ein oder andere Bild in einen der folgenden Blogeinträge…

Taufkuchen der Superlative. Auch geschmacklich!-)

Bis dann und hasta luego!

Euer Aquilin

(dessen Name hier keiner aussprechen kann (außer in der Migrationsbehörde!-), denn meine Visumsverlängerng bietet auch Stoff für einen der nächsten Blogs xD))