Mangos, Musik und Meditation – mein Start in den September
Unglaublich wie die Zeit vergeht. Jetzt ist der erste Monat schon vorbei und der September hat begonnen. Und damit die Weihnachtszeit (!), denn hier auf den Philippinen geht die Weihnachtszeit von September bis Februar und so dudeln nun schon die Weihnachtslieder im Fernsehen und auf der Straße. Und ich muss sagen, ich bin wirklich sehr musikalisch in diesen Monat gestartet, denn neben der Tanzgruppe gibt es hier auch ein Orchester. Wer mich kennt weiß, dass meine Begabungen im Cello spielen durchaus noch ausbaufähig sind, aber trotz allem bin ich einfach mal zur Orchesterprobe gegangen. Sarah war schon einmal dort gewesen. Sie spielt auch Cello und das auch echt gut. Die Probe war sehr lustig und hat Spaß gemacht, obwohl die meisten Lieder deutlich zu schwer für mich waren. Womit ich jedoch nicht gerechnet hatte, am Wochenende standen direkt zwei Konzerte an. Obwohl ich mehrfach versucht habe mich aus der Affäre zu ziehen und erklärt habe, dass ich die Stücke doch gar nicht kann, wurde ich letztlich überredet mitzuspielen. So stand am 31.08.19 mein erstes Konzert hier im Youth Center an. Darianne (eine weitere Cellistin und die Leiterin des Orchesters) hatte mir versprochen, dass ich innen sitzen kann, damit nicht auffällt, wenn ich bei den schweren Liedern gar nicht spiele oder nur so tue. Sowohl dieses Konzert als auch das am Sonntag waren Konzerte gemeinsam mit anderen Orchestern. Sonntags waren es vier verschiedene Orchester und ein Chor und insgesamt waren es somit ungefähr 300 Musiker und beim zweiten Auftritt auch ca. 900 Zuschauer. Die beiden Auftritte am Sonntag waren deutlich größer , deshalb sind wir nach Lapu-Lapu in eine große Halle gefahren. Alleine die Fahrt dahin war schon ein Abendteuer, denn wir haben alle Instrumente (darunter ein Kontrabass und 3 Celli) plus 17 Leute in einen Wagen gepackt, in den normalerweise ca. 12 Leute passen. Und auch die Auftritte waren für mich eine echt neue und tolle Erfahrung! Zudem sind die Leute aus dem Orchester einfach super nett und lustig. Wir alle haben und machen uns auch jetzt noch immer ein bisschen über mein etwas gekünsteltes Mitspielen lustig 😊.
Sarah und ich haben jetzt auch unseren Plan für die Woche erstellt. Montags und donnerstags arbeite ich jetzt immer in der Playgroup von 9:00 Uhr – 11:00 Uhr mit. Die Playgroup ist eine Art Vorschule, in der die Kinder Grundlagen wie z.B. die Zahlen lernen, aber es auch Zeit zum Spielen gibt. Montags verteile ich danach dann immer noch mit Essen an Menschen auf der Straße gemeinsam mit anderen Freiwilligen hier. Dienstag bin ich in der Physiotherapie, die auch hier im Youth Center ist. Gemeinsam mit Sarah fahre ich dann am Mittwoch zum Haus Mother Theresa, was ein Haus für kranke und unterernährte Kinder im Alter von 1 – 7 Jahre ist. Dort spielen wir mit den Kindern und helfen dabei sie zu füttern. Freitags bin ich hier im Feeding. Dort helfe ich erst in der Küche mit und hole zusammen mit anderen Mitarbeitern die Mütter und Kinder von Zuhause ab. Nachdem wir sie im Feeding abgesetzt haben, geht es noch einmal los Essen verteilen, dieses Mal an ältere arme Menschen. Wir fahren zu zwei verschieden Orten und gehen mit einem großen Kochtopf von Haus zu Haus. Zurück im Feeding, spiele ich jetzt mit den Kindern und helfe dann das Mittagessen an sie zu verteilen. Nach dem Essen werden alle wieder nach Hause gefahren und ich laufe rüber zum Youth Center. Dort verbringen Sarah und ich alle Nachmittage. Wir helfen bei Arbeiten im Büro, spielen mit den Kindern, die kommen oder lernen Cebuano. Denn neben unseren Aufgaben, haben wir außer mittwochs immer von 13:00Uhr bis 14:00Uhr Cebuano Unterricht. Mir fällt es echt noch sehr schwer mir die ganzen Vokabeln zu merken,aber das wird mit der Zeit bestimmt noch besser. Unsere Lehrerin Ma’am Roda ist auf jeden Fall super lustig. Und es gibt nicht nur viele Aktionen sondern auch ganz viel Essen. Besonders die Mangos sind super lecker! Am Wochenende können wir samstags morgens dann auch wieder im Youth Center mithelfen und demnächst sollen wir nachmittags auch noch ein bisschen Deutschunterricht geben. Wie ihr seht, ist also immer was los.
Grade das letzte Wochenende war noch einmal ganz besonders. Denn unsere Mentorin hatte uns auf ein Seminar-Wochenende von der Gemeinde eingeladen. Das Wochenende stand unter dem Motto „Life-Direktion“. Am Morgen war ich noch bei der Einweihungsfeier der Praxis meiner Gastschwester gewesen. Die Praxis befindet sich in einem Krankenhaus und so haben wir ganz viel verschiedenes Essen dort hingebracht und es sind Verwandte und Freunde gekommen. Zuerst wurde die Praxis gesegnet und dann haben sich alle über das reichliche Essen her gemacht. Nachmittags sind wir dann mit einem Jeepney nach Lawaan gefahren. Dort ist das Don Bosco Retreat House. Wir haben uns von Samstagabend bis Montagnachmittag, mit Hilfe von Vorträgen, Meditationen und Videos, mit unserem eigenen Leben auseinandergesetzt. Es war sehr emotional die Geschichten anderer Teilnehmer anzuhören und mir ist noch mal ganz bewusst geworden, wie gut und gesegnet mein eigenes Leben ist. Außerdem war es eine gute Möglichkeit einige Leute hier näher kennen zu lernen. Und auch wenn wir die meiste Zeit (z.B. während des Essens und in unseren Zimmern) geschwiegen haben, um uns wirklich ganz auf uns zu besinnen, hatte man auch immer wieder echt lustige Momente und viel Spaß. Zudem konnte man den letzten Monat für sich einmal Review passieren lassen und sich nochmal neu auf die nächsten 11 Monate ausrichten.
Somit freue ich mich weiterhin auf all die neuen Erfahrungen, die ich noch machen darf und bin gespannt auf alles was noch kommt. Natürlich hat man immer seine Höhen und Tiefen aber insgesamt geht es mir echt gut.
Liebe Grüße,
Eure Clara
Liebe Clara
Es war wieder sehr nett deinem Blog zu lesen
Danke für die vielen schönen Eindrücke die du mit uns teilst.
Ich wünsche dir weiterhin nichveine spannende Zeit
Lg Birgit Rodie