Land und Liebe in Liloan

Meine letzten drei Wochen in Berlin verbrachte ich gefühlt nur mit Abschied nehmen. Von meinen Verwandten, Bekannten, Freunden und unserer wunderbaren Hauptstadt Berlin.

Trotzdem kam am Ende doch alles sehr plötzlich und ich durfte dank meiner starken Leistungen im Prokrastinieren am letzten Tag noch schnell packen und gleichzeitig mein Erwachensein feiern.

Und dann stand man plötzlich am Flughafen, hatte alle einmal mit viel Tränen schnell umarmt und wurde ganz fix mit eindeutig nicht frisch erwachsenen, erfahrenen, coolen Geschäftsleuten auf die andere Seite gedrängt.

Nach einem stressigen Umstieg in Frankfurt hatte ich dann ganze elf Stunden Zeit, um mich ein wenig zu beruhigen und zu realisieren, was gerade eigentlich passiert. Richtig in meinem Gehirn angelangt ist der Gedanke aber glaube ich immernoch nicht.

Mit einem sehr sehr gefüllten Bauch vom Mittagessen aus dem Flugzeug wurde ich von meiner Mentorin Taichi, Marga und Father Arvin am Flughafen in Cebu herzlich empfangen und zum zweiten Mittagessen an diesem Tag eingeladen. Ich stopfte mir also mein erstes richtiges philippinisches Essen, an das ich mich eindeutig noch gewöhnen muss, in den Magen und hatte trotzdem wirklich schöne und unglaublich witzige Gespräche mit allen dreien.

Die erste Woche sollte zur Einführung und Orientierung dienen. Mir wurden also die verschiedenen Bereiche meines Projekts in Cebu City (Archdiocesan Shrine of Our Lady of Lourdes) vorgestellt, ich durfte mich ein wenig mit Don Bosco beschäftigen, habe all die anderen Don Bosco Häuser hier besucht, sollte mit meiner Mentorin über meine ersten Eindrücke und Gefühle sprechen und konnte ausgiebig Tourist spielen, indem ich mir all die wichtigen Sehenswürdigkeiten anschaute.

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Am letzten Mittwoch kam ich dann nach Liloan, was mit dem Auto, dank des wirklich sehr unterhaltsamen Verkehrs hier, ungefähr zwei Stunden von Cebu City entfernt und in einer etwas ländlicheren Umgebung liegt. Hier lebte ich in einer Gastfamilie und sollte das philippinische Leben ein bisschen genauer kennen lernen. Zusammen mit meiner noch recht jungen Gastmutter, den Kindern ihres Bruders und der Großmutter verbrachte ich hier acht Tage . Während ich ein sehr kleines Zimmer für mich alleine haben durfte, schliefen alle anderen zusammen in einem Raum auf einer Matte. Überall liefen Hühner herum, die schon um vier Uhr morgens anfingen wie wild herumzugackern. Außerdem gab es ein Schwein, eine Katze und natürlich viele Hunde. Durch den vielen Regen hatten wir öfter mal kein Wasser und dafür aber umso mehr Moskitos. Ein deutlich anderes Leben also…

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Da meine Gastmutter Joan Lehrerin in der Don Bosco High School ist, verbrachte ich eigentlich meine ganze Zeit auf diesem Gelände. Neben der High School befindet sich dort ein Boys Home, eine Art Waisenhaus für Jungs, und ein Trainigcenter, in dem circa 15 Jungs mit einer kriminellen Vergangenheit handwerken und arbeiten können. Sie leben ebenfalls für ungefähr zehn Monate auf dem Campus und werden dort von Psychotherapeuten und Sozialarbeitern betreut und auf ihr zukünftiges Leben in der Gesellschaft vorbereitet.

Wenn ich gerade einen freien Moment hatte, habe ich immer mal wieder im Trainigcenter vorbeigeschaut. Die Jungs haben mir ein paar ihrer Handwerkkünste beigebracht und wir konnten uns immer auf lustige und nette Art miteinander unterhalten. Es war unglaublich komisch und gruselig zu wissen, was für schlimme Verbrechen all die Jungs begangen haben, während sie gleichzeitig doch so lieb zu mir waren.

Die meiste Zeit verbrachte ich jedoch in der High School und mit den Kindern dort. Ich spielte Fußball, tanzte als Loha, lernte ein Lied auf Cebuano, was ich auch noch vorsingen sollte und unterrichtete Deutsch in fast allen Klassen. Zwischendurch wurden immer wieder Selfies gemacht und gleichzeitig durften alle einmal Nase und Haare anfassen.

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Während meiner Zeit in Liloan hatte ich außerdem die Möglichkeit, einige Father des Don Bosco Ordens kennenzulernen. Ich wurde jeden Tag zum Essen oder auch mal zu einem Geburtstag eingeladen oder wurde einfach durch ganz Liloan und Umgebung geführt. Und wieder wurden jede Menge Fotos gemacht.

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Nach nur wenigen Tagen habe ich die Menschen dort alle extrem lieb gewonnen, bin extrem dankbar für all die Erfahrungen und freu mich schon auf ein Wiedersehen, ob in Cebu City oder in Liloan…

 

 

Über meine genaue Arbeit hier und meinen Alltag in Cebu City berichte ich, wenn ich mich ein paar Tage gut eingelebt habe,

BABAY!