¡Hola RD! ¿Cómo tu ‘tas?

Nach langer Vorfreude ging am 6. August mein Flug in die Dominikanische Republik und mein FIJ fing endlich an. Und jetzt kann ich kaum glauben, dass ich mittlerweile schon mehr als einen Monat hier bin.
Wo soll ich überhaupt anfangen zu erzählen? Vielleicht einfach mit meiner Einsatzstelle. Diese ist eine Kindertagesstätte, „La estancia La Amistad“, in der ich anfangs vor allem den Maestras (Erzieherinnnen/Lehrerinnen) geholfen habe, Plakate für ihre Klassenzimmer zu erstellen, da die Kinder noch Ferien hatten.
In dieser Zeit konnte ich alles schon etwas kennen lernen, wobei ich manchmal immer noch mit den Namen der Mitarbeitenden verwirrt bin, da hier viele als Spitznamen einfach einen ganz anderen Namen haben, als ihren eigentlichen. So wird beispielsweise meine Chefin Colasina „Carmen“ genannt.
Nach zwei Wochen konnte ich dann die Kinder kennen lernen, die mir jetzt schon sehr ans Herz gewachsen sind, auch wenn sie oft weinen und einfach nicht hören wollen. Aber so sind 3- bis 5-Jährige wohl.

Abends auf dem Balkon meiner Gastfamilie

Abgesehen von meiner Arbeit hab ich auch schon Bonao kennengelernt (eine etwas kleinere Stadt im Landesinneren) sowie die Flüsse hier in der Gegend, an die ich jeden Tag denken muss, weil das kalte Wasser einfach die allerbeste Abkühlung ist. Und die ist hier echt nötig! Ich schwitze auch sitzend und ohne etwas zu machen.

Deswegen nutzen die Menschen hier vor allem die Zeit bevor die Sonne aufgeht. Und so haben meine Gastmutter, ihre Nachbarin, noch eine andere Freundin von ihr und ich es uns zur Routine gemacht, morgens um 6 Uhr eine Stunde spazieren zu gehen. Spazieren ist nett gesagt, denn ins Schwitzen kommen wir trotzdem (und das sogar ohne Sonne!).
So hab ich jedenfalls Bonao und vor allem auch meine Mitspaziergängerinnen schon viel besser kennengelernt.


Und sowieso hab ich in meinen ersten Wochen hier schon viele Menschen kennengelernt. Sei’s noch mehr Familienmitglieder, Freunde und Nachbarn oder die Menschen im Fitnessstudio, in dem ich seit kurzem angemeldet bin (da gibt es zum Glück eine sehr gute Klimaanlage).
Das waren bisher alles sehr schöne Begegnungen und ich freue mich schon, ein paar von diesen Kontakten in der nächsten Zeit zu intensivieren.
Vor allem mit den Töchtern meiner Chefin verstehe ich mich sehr gut. So bin ich sogar schon bei einer Modenschau gelandet, bei der die jüngere der zwei Töchter die Kleidung ihres Ladens präsentiert hat und ich ihre Assistentin sein durfte.
Mehr hab ich bisher allerdings mit der älteren Tochter unternommen. Wir haben zum Beispiel Kokosnuss-Wasser gekauft und getrunken, wir haben uns Yajas schmecken lassen (das sind Teigtaschen, total lecker!), wir haben ihre Mutter irgendwo hingefahren, ich habe ihr bei ihren kreativen Arbeiten geholfen… Wir sehen uns quasi jeden Tag. Sie nennt mich jetzt schon ihre Hermanita (Schwesterchen).

Generell kann ich sagen, dass ich mich hier von Anfang an sehr wohl gefühlt habe und ich mich mit allen schnell verstanden habe. Sicherlich hilft es mir, dass ich mit der lateinamerikanischen Kultur schon vertraut bin (meine Mama ist Bolivianerin:)). So gibt es keine große Sprachbarriere (den dominikanischen Slang lerne ich noch) und auch die überall zu hörende Musik (vor allem natürlich Bachata) und die vielen Motorräder sind hier vertraute Geräusche.
Ich bin so glücklich, meine bolivianische Seite hier zu leben und nicht völlig fremd zu sein. Es ist, als wäre ich in meinem Zuhause, das ich noch nicht kannte. Klar gibt es einiges, was doch anders ist und woran ich mich noch gewöhne, aber das ist Teil dieser Erfahrung und ich bin dankbar, diese zu machen.
Im Großen und Ganzen bin ich hier also schon „un pez en el agua“ (wie ein Fisch im Wasser)!