Eine Stadt – Viele Städte

7-17 August 2018

Es gibt einige, aber bisher wenige Orte, die ich ohne Auto erreichen kann. Man hüpft eigentlich von einer eingezäunten und elektrisch verschnürten „Burg“ zur nächsten. Eigentlich fühlt sich Joburg gar nicht wie eine Stadt an, sondern eher wie mehrere verschiedene Städte mit ihren teils großen Burgen, kleinen Häuschen mit Stahlzäunen bis hin zu einfach zusammengezimmerten Hütten. Eine solche „Metropolgemeinde“ wie Johannesburg profitiert jedoch von ihrer kulturellen Pluralität.

Die Stadtteile Parktown, Rosebank, Sandton und der Central Business District (CBD) gehören wohl zu den reichsten Stadtteilen Johannesburgs. Da ich in Parktown wohne und Rosebank die nächste größere Einkaufsmöglichkeit bietet, hält man sich eher in der Blase des Schönen, Grünen, Gepflegten auf. Insgesamt wird, wie mir auch Dan aus der WG bei einem kleinen Trip durch die Nachbarbezirke zeigte, viel in die Höhe gebaut. Unser Trip sollte in der Rooftop Bar eines Restaurants enden, von wo aus man auf das Frühlingsgrün und die Beton- und Glasinseln mit ihren großen Stahlkränen blicken kann. Was die Architektur betrifft, so wird in den wohlhabenderen Vierteln eher mehrstöckig gebaut. Die meisten Bezirke und vor allem die Townships breiten sich dicht an dicht in die Ebene aus.

Ein Fahrer, der mich einmal zu SHC gebracht hat, meinte sogar, dass in ein paar Jahren die beiden großen Metropolen Pretoria, eine Dreiviertelstunde entfernt, und Johannesburg zu einer Mega-Metropole verschmelzen werden. Im Moment kann ich mir das nicht vorstellen, denn Joburg gilt schon jetzt als die pulsierendste Stadt im südlichen Afrika. Eine Fusion würde zu einem einmaligen Giganten führen. Johannesburg ist zudem das wirtschaftliche Herz des Landes, so dass beide Städte in ständigem Austausch stehen.

Ich hoffe, dass ich während meines Aufenthaltes hier immer mehr „Städte“ in der Stadt kennenlerne und dass ich die Menschen, die aus ihren verschiedenen Städten hierher kommen, besser verstehen kann. Bis jetzt haben sich die Leute, die ich getroffen habe, immer sehr gefreut, wenn ich in ihrem Teil der Stadt war.

See You: Georg