Käfer“plage“ – hecho en Puebla

Weiter geht’s mit dem Blog aus Puebla!

Der, anfangs noch überfordernde, Alltag geht hier langsam in die Routine über und auch die erste große Krankheitswelle bei den Jungs ist halb überstanden – auch mich hatte es kurz erwischt.

Außerdem mache ich viele Fortschritte im Spanischen und habe nun keine Angst mehr, wenn ich angesprochen werdexD

Die Jungs haben sich an den Schulanfang oder gar an ihr erstes Schuljahr gewöhnt. Zum Glück werden wir immer mehr ein Team, da ich nun langsam die Techniken draufhabe, mit den Kindern, die nicht lesen, schreiben und rechnen können, umzugehen und sie ihre Aufgaben immer mehr verstehen (wollen). Außerdem erinnern sich manche schon an ihre Hausaufgaben, sodass ich nicht immer von vorne erklären und anfangen muss.

Meine Jungs während der Hausaufgaben – das Klima wird immer konzentrierter!

Auch können sie während ihres Fußballtrainings die viele Energie loswerden, damit die Abende ruhiger werden. Und es ermöglicht mir, meinen anderen Aufgaben nachzugehen.

In der Schulmannschaft spielen unsere 10-14 Jährigen

Während der ruhigen Stunden kümmere ich mich nämlich außerdem um Wäsche, räume den nächsten Raum auf (eigentlich räume ich eher hinter den Jungs her) oder gönne mir eine Auszeit, denn das Arbeitsklima hier ist absolut entspannt. Ab und zu holen wir Spenden ab oder bringen große Berge an Karton oder Plastikflaschen zur Recyclingstation.

Das Recycling- und Müllsystem in Mexiko läuft ein bisschen anders als in Deutschland. Generell ist zwar nicht so viel Logik dabei, was jetzt genau nicht weggeschmissen wird aber normalerweise wird Plastik und Papier genau wie in Deutschland wiederverwertet. Der restliche Abfall wird ABENDS von sehr lauten Müllautos entsorgt.

Der tägliche Wäscheberg – eine Sisyphusarbeit

Ansonsten läuft es auch an den Wochenenden und freien Tagen immer besser. Neben meinem Trip zum See Tequesquitengo mit einer deutschsprachigen Familie, habe ich auch schon die deutsche Schule „collegio Humboldt“ besuchen dürfen und am dortigen Oktoberfest teilgenommen. Da gab es dann auch überraschend gutes deutsches Essen. Ansonsten verbringe ich viel Zeit mit Freunden, zum Beispiel in Kaffees. Mit meiner Gastabuela mache ich aber auch viel, da diese sich super um mich kümmert!

Aktivitäten mit Freunden und meiner Gastabuela
Eine deutschsprachige Familie hat mich in ihr Haus am See Tequesquitengo eingeladen!!!

Ich werde auch immer selbstständiger. So kann ich schon alleine meine Bankgeschäfte tätigen, die SIM-Karte aufladen und zum Frisör gehen. Dies liegt vor allem daran, dass der Stadtteil sehr dörflich ist und sich jeder kennt.

In Puebla ist also einiges los! Und zum Glück habe ich mich bisher prima eingelebt. Die Arbeit mit den Jungen hat natürlich Höhen und Tiefen aber das ist ja normal. Wir verstehen uns super und ich habe eine mega Gastabuela, die sich sehr um mein Wohl kümmert.

Eine kleine Unterbrechung meines Standardalltags erlebe ich gerade, denn ich schreibe nicht aus Puebla sondern aus der Ciudad de México!!! Dort wurde ich spontan ins dortige Jungenheim von HOCA eingeladen und durfte so die Menschen aus meinen ersten vier Tagen im Land wiedersehen. Die Jungen haben mich natürlich sofort wiedererkannt und direkt bestürmt. ich kann aber jetzt glücklicherweise viel besser antworten und mit ihnen sprechen.

Reges Treiben im Innenhof von HOCA in CDMX

In CDMX wohne ich wieder im Priesterseminar und bin deshalb voll im sehr frühaufstehlastigen Alltag der Seminaristen drin. Sie darf ich auch begleiten, wenn sie in ihrer Vorbereitung auf die Weihe Aktionen machen.

Ausflug mit einigen meiner aktuellen Mitbewohnern

Ansonsten begleiten mich einige der älteren Jungs in die Stadt und zeigen mir das Zentrum!

Der Zócalo – das Zentrum von CDMX mit beeindruckender „bandera“ – VIVA MÉXICO!

Vom aktuellen „día de los muertos“ habe ich nicht ganz so viel sehen können. Dennoch habe ich schöne Impressionen von den Statuen und „ofrendas“, die typisch für das Fest sind, bekommen! Ich durfte nämlich eine tía von HOCA in eines der Bergdörfer begleiten, wo man sehr aufwändige Altäre gestaltet.

Eine typische „ofrenda“ für die Verstorbenen am „Día de los muertos“- auffällig sind die vielen regionalen Früchte. Ab und zu schaut aber auch mal das Lieblingsbier des Toten heraus!-)

Das wars mit dem diesmal sehr fotoreichen Blog aus Puebla (bzw. aktuell CDMX) mit vielen Ereignissen, die sich einfach deutlich besser in Bildern zeigen lassen!-)

Ich hoffe, dass es in den folgenden Monaten genauso weitergeht mit der Aufwärtsfahrt, die ich hier in Mexiko erleben darf. Ich bekomme viele Impressionen und halte euch natürlich auf dem Laufenden!!

Abschließend noch die Antwort auf den Blogtitel. Viele haben sich gewünscht, mal die vielen VW-Käfer („vocho“), die hier in Puebla gebaut wurden, zu sehen.
Damit ihr mal merkt, welche Dimensionen deren Verbreitung hier eingenommen hat, werde ich euch in jedem Blog ein besonderes Exemplar anhängen!

Der vocho in schönem grün und in seinem natürlichen Lebensraum!

Alles gute nach Deutschland. Zieht euch warm an! Hier läuft es noch kurzärmlig!-)

Viele Grüße und DANKE fürs Lesen – hasta luego!