Nachtrag und Abschied aus Kolumbien
Auch meinen dritten Monat verbachte ich in Cali. Die Sicherheitslage im Cauca hatte sich auch nach den Kommunalwahlen nicht wesentlich verändert. Daher wurde entschieden, dass ich nicht zu meinem eigentlichen Projekt FUNDESIA in Monterilla zurückzukehren werde. Während meiner Zeit in Cali suchten wir schon nach anderen Projekten, in denen ich meinen Freiwilligendienst fortführen könnte. Leider haben wir keine passende Alternative finden können. Auch die Möglichkeit das Einsatzland zu wechseln wurde in Betracht gezogen. Letztendlich lag die Entscheidung bei mir und das Kindermissionswerk hat mir, egal ob für Länderwechsel oder Heimkehr, seine volle Unterstützung zugesichert.
Das war eine schwere Entscheidung für mich. Die Zeit des Abwartens und des „keine Aufgaben habens“ in einem fremden Land wurde in den vorangegangenen Wochen zunehmend zur seelischen Belastung und ich hatte körperlich abgebaut. Daher entschied ich mich zur Heimkehr nach Deutschland.
Heute kann ich mit knapp 2 Monaten Abstand auf meine damalige Entscheidung zurückblicken und ich bereue sie nicht. Dass ein Freiwilligendienst nicht immer nach Plan verläuft und dass man flexibel bleiben muss, wurde uns bei den Vorbereitungsseminaren immer wieder gesagt. Für mich ist es natürlich trotzdem eine Enttäuschung, dass schon gleich zu Beginn meiner Dienstzeit viele Planänderungen nötig waren. Aber so ist es manchmal im Leben.
Nichtsdestotrotz habe ich viele schöne und verändernde Momente in meinem Einsatzland erleben dürfen und ich bin dem Kindermissionwerk und dem Projektpartner in Kolumbien dankbar für diese Erfahrung. Ich habe ein kulturell spannendes Land mit atemberaubenden Naturschönheiten ein wenig kennengelernt. Wer mit dem Gedanken spielt einen Freiwilligendienst zu machen, dem möchte ich trotzdem Mut zusprechen, denn es ist in jedem Fall eine intensive und lehrreiche Zeit. Wie es am Ende für einen ausgeht, kann man vorher nicht sicher wissen.
¡Muchas gracias por todo y hasta la próxima!