Carnavaaal
Der Februar war voller Karneval und Festlichkeiten der dominikanischen Nation. Das Ende des Januars leitete bereits den „Mes de la Patria“ (Monat des Vaterlandes) ein, mit dem Geburtstag des Nationalhelden Juan Pablo Duarte, der 1813 für die Unabhängigkeit des Landes kämpfte. An diesem Tag wurde in meiner Einsatzstelle das Ereignis mit Tanz- und Theateraufführungen der Kinder gefeiert.
Das erste Februarwochenende begann bei mir mit einem Besuch in der Stadt La Vega. Gemeinsam mit meiner Mentorin und ihrem Bruder haben wir uns den Karnevalsumzug angesehen, der in dieser Stadt angeblich der schönste sein soll. An einen Rosenmontagsumzug in Mainz kam dieser natürlich nicht ran, aber auch hier fehlte es keineswegs an ausgelassener Stimmung, viel Musik und bunten Kostümen. Was allerdings fehlte, waren die Süßigkeiten, die bei Umzügen oft von Kindern verteilt werden. Diese hatten ihren Spaß auf andere Weise. Sie liefen mit gefüllten Bällen herum, die an einem Seil gebunden waren. Mit diesen schlugen sie den Menschen, die gerade nicht auf ihren Po achteten, genau dorthin. Ich war auch schon eine von ihnen… und ja, es tut weh.
An den nächsten Wochenenden musste ich natürlich auch den Karneval hier in Bonao kennenlernen. Vor allem abends unterwegs zu sein, erinnerte mich wieder an die Fastnacht in Mainz, da viele Menschen unterwegs waren und überall Musik zu hören war. Am letzten Karnevalssonntag kamen auch bekanntere Künstler*innen hierher, sodass Salsa und Dembow mit Live-Musik getanzt werden konnten.
Was außerdem im Februar hier ansteht, ist die Walsaison. Sie beginnt im Januar und dauert bis März. Während dieser Zeit kommen tausende von Buckelwalen in die warmen Gewässer der Samana-Bucht (Bahía de Samaná) im Nordosten des Landes, um dort zu paaren und ihre Kälber zur Welt zu bringen. Da ich mir das nicht entgehen lassen wollte, fuhr ich für ein Wochenende nach Santa Bárbara de Samaná und konnte tatsächlich auf einer Bootstour Wale beobachten. Vor allem mit den Dominikaner*innen an Bord machte es sehr viel Spaß, da Musik und lustige Sprüche auf dem Wasser nicht fehlten. Einer rief den Walen „sube mi hija, sube“ (Spring hoch, meine Tochter, spring hoch) zu. Hat leider nichts gebracht.




Am 27. Februar ist der nationale Unabhängigkeitstag der Dominikanischen Republik, der die Unabhängigkeit von Haiti im Jahr 1844 feiert.
Deshalb war an diesem Tag auch frei, und wir feierten bereits einen Tag davor hier in meiner Einsatzstelle wieder mit vielen Auftritten der Kinder.
Am eigentlichen Tag der „independencia“ bin ich wieder nach La Vega gefahren, da auf Grund dessen zusätzlich zur Karnevalsmontur eine große Bühne aufgebaut war, auf der viele Künstler*innen auftraten. Als Höhepunkt der Feier wurde ein typischer dominikanischer Merengue gespielt und die Flaggen geschwenkt. Es war sehr bewegend zu sehen, wie stolz die Menschen hier sind, Dominikaner*innen zu sein. Es hat einfach so viel Spaß gemacht mit allen Menschen dort zu feiern und die gute Stimmung mitzuerleben.
Es ist eben so, wie viele mir hier sagen: “Es que a nosotros los dominicanos nos gusta celebrar.“ (Wir Dominikaner feiern einfach gerne.)
Liebe Rebeca,
wieder ein super Bericht!
Ganz herzlichen Dank, dass wir so an deinem Leben teilhaben dürfen!
Genieß es!
Ganz liebe Grüße
Katharina