Ein Sonntag alla dominicana

„Wir fahren an den Fluss!” hieß es bei mir hier in Bonao in den letzten Wochen ziemlich oft. Und ich kann euch sagen, dass waren Neuigkeiten für mich, wie wenn man meinem Papa sagt, dass Mainz 05 gewonnen hat.
Wieso? Stellt’s euch so vor: Sonntag morgens weiß man entweder bereits, dass es an den Fluss geht oder man wacht zu vielen verpassten Anrufen auf, wobei die Nachricht ist: “Ich hol dich in zehn Minuten ab, um zum Fluss zu fahren. “
Wie dem auch sei, werde ich an so einem besagten Tag dann abgeholt und es geht mit anderen Leuten, die ich dann noch treffe, weiter an den Fluss. Im Gepäck: Campingstühle, Töpfe und Streichhölzer.
Und dann wird erstmal ein Halt an einem “colmado” gemacht. Das sind kioskähnliche Mini-Supermärkte, die es hier so gut wie an jeder Ecke gibt. Eingekauft wird Fleisch, Kochbanen, Gewürze, Getränke, Chips und Plastikteller und damit ist man fertig ausgerüstet.
Am Fluss angekommen wird dann ein Feuer gemacht, das Fleisch usw. vorbereitet und eben gekocht. Im Fluss wird währenddessen auch schon geschwommen und mit dem entstandenen Hunger schmeckt das Essen sogar noch besser. Um diese Uhrzeit wird es dann voller am Fluss, was keinesfalls stört; denn das bringt immer Musik mit! Vor allem wird dann Bachata und Merengue gehört, wobei Dembow auch nicht fehlen darf. Das ist eine eher neue Musikrichtung, die als Subgenre des Reaggatons beschrieben wird. Die Lieder haben sehr schnelle Rhythmen und dementsprechend tanzen alle mit ganz viel „flow” dazu.
Nach dem vielen Essen und Schwimmen wird man dann doch müde und fährt wieder heim, total glücklich und zufrieden. Um den Tag wie echte Dominikaner*innen ausklingen zu lassen, dürfen ein paar Runden Domino spielen nicht fehlen. Das ist ein sehr beliebtes Legespiel hier; wenn man nachmittags durch die Straßen Bonaos fährt, sieht man viele Menschen mit ihren Dominotischen vor ihren Häusern sitzen. Auch ich habe gelernt wie man das Spiel spielt und habe auch schon oft gewonnen. Ob das dann Können oder Glück war, lass ich mal außen vor.
Ich hoffe, euch hat dieser kleine Einblick von so einem typischen Sonntag bei mir hier gefallen.

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Und nun zu etwas ganz anderem, aber keinesfalls weniger Erzählenswertem: der Besuch von Regina im September. Wer Regina ist? Sie ist zusammen mit Christine die Referentin vom Freiwilligendienstteam der Sternsinger. Beide sind unsere Verantwortliche und Begleiterinnen während unseres FIJs und haben uns auf Seminaren auf dieses Jahr vorbereitet.
Reginas diesjährige Dienstreise ging glücklicherweise direkt zu mir, in die Dominikanische Republik. Neben den Besuchen meiner Einsatzstelle und anderer Partnerorganisationen meiner Entsendeorganisation ‚Die Sternsinger‘ mit sehr vielen Gesprächen, gab es auch Zeit mit ihr, meiner Chefin und ihrer Tochter, wunderschöne Orte des Landes kennenzulernen. Hierbei waren Highlights der Ausflug an den Strand in Nagua, das Kennenlernen der Stadte Jarabacoa und Constanza und vor allem aber die Hauptstadt Santo Domingo.
Hier sind ein paar Eindrücke unserer Erlebnissen:

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Seitdem hat sich meine Routine vor allem in meiner Einsatzstelle weiter eingependelt. Neben meinen Aufgaben wie bspw. den Kindern Sportunterricht zu geben und beim Mittagessen beim Austeilen usw. zu helfen, unterstütze ich auch bei Vorbereitungen für bestimmte Feiertage. Dabei kümmere ich mich vor allem um die Deko und am Tag selbst darum, dass alles Geplante klappt. Tage wie „Día de la alimentación” (Welternährungstag) oder „Día del encuentro de dos mundos” (Tag der Begegnung der zwei Welten) waren besonders schön.
Letzterer fand am 12. Oktober statt, das Datum, an dem Kolumbus Amerika „entdeckt“ hat. Heute wird an diesem Tag die kulturelle Vielfalt des Landes gefeiert wird, insbesondere die Vermischung von indigenen, afrikanischen und europäischen Einflüssen. Ursprünglich als „Kolumbustag“ bekannt, ist er heute eher ein Tag der Reflexion über die Auswirkungen der Kolonialisierung und die Anerkennung des Widerstands der indigenen Völker.
Hier in meiner Einsatzstelle haben wir den Tag mit vielen Aufführungen der Kinder gefeiert. Jeder Kurs hat dabei ein anderes Land mit dementsprechender traditioneller Kleidung repräsentiert.

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Wie ihr jetzt sicherlich aus meinem Blog rauslesen konntet, fühl ich mich hier weiterhin sehr wohl und bin dankbar für die zahlreichen schönen Begegnungen, die ich hier jeden Tag machen darf. Ich merke wie sehr ich Bonao und seine Menschen bereits lieb gewonnen habe. Was ich in meinem neuen Zuhause noch erleben werde, erzähl ich euch sicherlich in meinem nächsten Blog! Bis dahin schicke ich euch viele sonnige Grüße.