Neues Jahr, neue Erlebnisse in CIMA
Nach meiner Rückkehr aus den Ferien erwartete mich direkt Gesellschaft in der Freiwilligenwohnung. Jonas, ein ehemaliger Freiwilliger, der vor neun Jahren seinen Dienst in CIMA absolvierte und seitdem jedes Jahr zurückkehrt, war Anfang Januar wieder hier. Gemeinsam mit ihm, einigen Kindern und Mitarbeitern strichen wir mehrere Wände neu.
Da Ende letzten Jahres viele Jungen das Heim verließen, wurde in den Armenvierteln wieder verstärkt Werbung für CIMA gemacht, um neue Jungen aufzunehmen. Ein weiteres Highlight war ein gemeinsamer Ausflug ins Freibad. Dort wurde viel gebadet, Fußball gespielt und ein Barbecue zum Mittagessen vorbereitet.
Auch abends verbrachten wir schöne Momente zusammen – mit Stockbrot am Lagerfeuer und spannenden Werwolfrunden.
Eine besondere Tradition in CIMA ist das große Lagerfeuer für Freiwillige, die abreisen. Beim Abschied von Jonas wurde gemeinsam gesungen, getanzt und nette Worte ausgetauscht. Für die Jungen gab es gegrillte Würstchen, was die Stimmung noch besonderer machte.
Ich fand schnell wieder in meine Routine zurück. Vormittags bin ich weiterhin viel in der Küche beschäftigt, wo täglich für bis zu 60 Personen gekocht wird. Auch auf dem Bauernhof gibt es immer viel zu tun: Tiere füttern, Ziegen und Schafe hüten sowie Feldarbeit.
Ein besonderes Ereignis war der 16. Januar – der Geburtstag von Jean-Louis, dem Gründer von CIMA. Er gründete das Jungenheim vor fast 35 Jahren und lebt bis heute auf dem Gelände. Obwohl er sich aufgrund seines Alters aus der Leitung zurückgezogen hat, engagiert er sich weiterhin für Spenden, unter anderem mit einem jährlichen Benefiz-Dinner in Kanada. Sein Geburtstag wurde groß gefeiert: Im Vorfeld wurde viel dekoriert, und es wurde ein Tanz einstudiert.
Zum Geburtstag von Jean-Louis kamen viele Gäste zusammen und feierten bei einem großen gemeinsamen Mittagessen in herzlicher Atmosphäre.
Mit einigen Mitarbeitern führte ich auch einen traditionellen Tanz auf.
An den Wochenenden bin ich oft in Lima unterwegs, besuche verschiedene Restaurants, Parks oder Sehenswürdigkeiten mit Freunden oder meiner Freundin.
Ende Januar nutzte ich die Gelegenheit für einen kurzen Ausflug nach Punta Negra, einer Küstenstadt etwa eine Stunde von Lima entfernt. Da die Strände in Lima nicht ideal zum Baden sind, zieht es viele „Limeños“ in solche Orte, um das Meer zu genießen. Auch wenn die Wellen dort teilweise sehr hoch und gefährlich waren, hatte ich viel Spaß.
Vom 5. bis 12. Februar fand mein Zwischenseminar in Chaclacayo statt, einem Viertel etwas außerhalb von Lima. Insgesamt 22 Freiwillige aus Peru und Chile nahmen daran teil. Wir reflektierten unsere Erfahrungen, tauschten uns über persönliche Entwicklungen aus und diskutierten Themen wie unsere Rolle als Freiwillige. Jeder erstellte ein Plakat über sein erstes Halbjahr und stellte es in Gruppen vor.
Ein Highlight war der Ausflug nach Lima, bei dem wir das LUM (Lugar de la Memoria) besuchten. Das Museum behandelt die Zeit des Terrorismus und der Guerillakriege in Peru gegen Ende des 20. Jahrhunderts – ein sehr eindrucksvoller und bewegender Besuch.
Abends gab es entspannte Runden am Lagerfeuer, Spiele wie Werwolf oder einfach Zeit am Pool. Das Seminar war eine großartige Erfahrung, da ich viele Freiwillige aus anderen Projekten kennenlernen und ihre Geschichten hören konnte.
Nach dem Zwischenseminar bekam ich Besuch von zwei Mitfreiwilligen: Antonia aus Urubamba und Michel aus Cajamarca. Sie verbrachten eine Nacht in meiner Wohnung, und ich nutzte die Gelegenheit, ihnen CIMA zu zeigen und ihnen meinen Alltag näherzubringen.
Alles in allem waren die ersten Monate des neuen Jahres voller spannender Erlebnisse, wertvoller Begegnungen und unvergesslicher Momente.