what I’ve been doing

Nach einer langen Zeit melde ich mich auch mal wieder. Es ist viel passiert, darum fange ich mal vorne an…

Im November war viel los, nach dem Nationalfeiertag folgte nämlich schon fast direkt eine weitere große Feier, die in Mexiko eine große Bedeutung hat. Der Día de los muertos am 2. November, der wird hier nämlich sehr fröhlich und groß gefeiert. Es ist ein Tag der freudigen Erinnerung an verstorbene Familienmitglieder oder Freunde. Dafür werden Altäre aufgestellt mit Bildern, orangen Blumen und dem Lieblingsessen des Verstorbenen.

In der Schule wurde dieser Tag natürlich auch wieder sehr groß gefeiert. Es wurden viele Tänze, Theaterstücke und Lieder von den verschiedenen Klassenstufen vorgetragen. Und natürlich waren sehr viele als Catrinas und Skelette verkleidet und geschminkt, wie es hier am Día de los muertos so üblich ist. Danach wurde noch viel Musik gehört und getanzt. Es gab auch für alle pan de muertos, das ist quasi ein Brötchen mit viel Butter und Zucker und sowas wie einem Kreuz aus Teig oben drauf. Die ganze Schule war passend zum Tag der Toten in allen Klassenräumen geschmückt.

 

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So spontan das Leben hier manchmal läuft, ist es auch dazu gekommen, dass ich auf einmal mit meiner Gastschwester im Auto nach Tequila saß. Tequila ist eine kleine Stadt, etwas mehr als eine Stunde von Guadalajara entfernt, aus der der Tequila stammt. Deswegen sieht man dort überall, wo man hinguckt, blaue Agaven- was ich persönlich sehr schön finde 😉  Dort trinken die meisten auch ein traditionelles Getränk namens Cantaritos, welches hauptsächlich aus Refrescos (Erfrischungsgetränken) und Tequila besteht, und dann wird ausgiebig gesungen und getanzt. Was mich dabei beeindruckt hat, ist, dass auf dem Platz mehrere Bands gleichzeitig gespielt haben, mit ziemlich unterschiedlicher Musik, und das Ganze mit einem Abstand von vielleicht 50 Metern. Es hat aber niemanden gestört.

 

Blaue Agaven in Tequila

Drei Wochen nach dem Día de los muertos folgte der Tage der mexikanischen Revolution, der ähnlich wie die anderen Fiestas mit Musik und Tanz gefeiert wird. Dieses Mal gab es jedoch auch verschiedene Einheiten zur Geschichte hinter dem Tag der Revolution, den manche Klasse vorher auch nochmal im Unterricht durchgenommen hatten. Dabei stehen besonders die vier Revolutionskämpfer Emiliano Zapata, Francisco Villa, Francisco Madero und Porfirio Diaz im Vordergrund, welche die sozialen und politischen Strukturen Mexikos verändert haben.

 

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Im November war ich außerdem für ein Treffen weltwärts-Freiwilliger in der Deutschen Botschaft in Mexiko-Stadt. Bei diesem haben wir die Arbeit der Botschaft genauer erklärt bekommen und konnten in den Austausch mit anderen deutschen Freiwilligen kommen. Das war meine erste größere Reise, nämlich 8 Stunden mit dem Bus. Danach habe ich noch Puebla besucht und einen Tagestrip nach Cholula gemacht, um dort die vermutlich voluminöseste Pyramide und den schönen Blick auf den Popocatépetl zu sehen. Der war im Sonnenuntergang wirklich sehr, sehr schön.

 

Der Popocatépetl im Sonnenuntergang

In diesem Monat gab es in der primero und segundo de la primaria, also der ersten und zweiten Klasse, den ganzen Monat das Projekt „Emotionen“, welches wir mit dem Film „Alles steht Kopf“ eingeleitet haben, auf Spanisch natürlich „Intensamente“ 😉 . Dazu haben wir auch eine Skala gebastelt, damit jedes Kind am Morgen und über den Tag hinweg seine Klammer an die jeweilige Emotion hängen kann, die es gerade empfindet. Zum Abschluss des Themas gab es dann einen großen Projekttag, zu dem auch die Eltern der Kinder eingeladen wurden. Es gab die verschiedenen  Emotionen des Filmes als Stände und an jedem konnte man etwas zum Thema dieser Emotion machen. Ich habe zum Beispiel am „Desgrado“ (Ekel)- Stand geholfen. Da sollten die Kinder mit verbundenen Augen entweder etwas probieren, anfassen oder riechen. Die Kinder hatten viel Spaß und ich auch :))

 

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In der secundaria gab es diesen Monat auch einen Projekttag, an dem alle drei Klassen teilgenommen haben. Es wurde nämlich ein Tianguis (Markt) auf dem Hof der Schule veranstaltet. Dafür haben ungefähr 5 Schüler immer einen Stand betreut. Im Laufe des Tages kamen dann die Klassen der primaria nacheinander auf den Markt und am Anfang und Ende kamen auch die Eltern der Kinder.

Dann war plötzlich schon der Dezember da, in dem es hier in Mexiko übrigens keine Adventskalender gibt und keine wirklichen Weihnachtsmärkte, also keine wie man sie aus Deutschland kennt 😉 Es wurde ein Weihnachtsbaum in der Schule aufgestellt und die Klassenräume wurden weihnachtlich geschmückt.

Am 12.Dezember war der Festtag der Heiligen Jungfrau von Guadalupe, die hier sehr verehrt wird. An diesem Tag haben wir mit der ganzen Schule eine Messe in der Aula gefeiert.

In den letzten zwei Tagen vor den Weihnachtsferien gab es mehrere Weihnachtsfeiern. Die erste mit den Eltern, an der alle Klassen einen Tanz mit Kostümen vorgeführt haben, und die zweite hat jede Klasse für sich gefeiert und natürlich wurden pinatas zerschlagen, das gehört hier nämlich zu Weihnachten dazu.

 

Weihnachtsfeier mit den Eltern

Weihnachten selber feiert man hier in jeder Familie ein bisschen anders, aber was bei den meisten gemacht wird ist, viele Spiele zu spielen und natürlich auch ein paar Geschenke zu überreichen. Ich hatte das Glück, mit zwei verschiedenen Familien Weihnachten zu feiern. Beide Feiern waren ganz unterschiedlich, aber sehr schön.

Ich habe mittlerweile in der Schule auch eine Shuffle- AG, bei der ich ungefähr 10 Kindern der secundaria shuffeln beibringe. Auch wenn wir nicht immer nur produktiv sind, macht es viel Spaß, ein paar Kinder ein bisschen persönlicher kennenzulernen. Wir hatten auch schon eine kleine Aufführung, bei der wir unsere ersten Fortschritte präsentiert haben.

So das war jetzt erstmal ein Update zu November und Dezember, ich gebe mir Mühe bald auch über die anderen Monate zu schreiben 😉

Bis dahin liebe Grüße aus México,

Isabel